13. November 2010

Nr1___

  Äusserlich muss sie stark sein. Alles mit einem Lächeln wegstecken. Niemand darf bemerken, wie es in ihr drin aussieht. Sie lässt alles über sich ergehen, jede Gemeinheit und jeden Spott. Tag für Tag immer das selbe Spiel.
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Sie steht auf mit Bauchschmerzen, weil sie Angst davor hat, aus dem Haus zu gehen. Wenn sie dann ihr Essen in sich reingezwungen hat, begrüßt sie ihre Mutter mit einem perfekten Lächeln. Das kann sie, das hat sie geübt. Die Mutter ahnt nichts von den Gefühlen ihrer Tochter. Die beiden steigen wie jeden Morgen in's Auto und fahren zur Schule. Dort verabschieden sie sich, die Mutter wünscht ihr noch viel Spaß. Sie weiß nichts davon, was ihre Tochter erwartet, sobald sie durch den Eingang geht.

Irgendwie hat sie auch diesen Tag wieder überlebt. Vormittags lebt sie in einer Trance, manchmal erinnert sie sich nicht mal mehr daran, wie sie wieder nach Hause gekommen ist. Aber heute ist irgendetwas anders. Zu Hause ist alles in Ordnung, darüber ist sie sich sicher. Also muss in der Schule irgendetwas passiert sein. 

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