13. November 2010

Nr8___ The end :)

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, in der überhaupt nichts um sie herum passierte. Sie dachte schon daran, die Augen wieder zu öffnen, traute sich dann aber nicht. Ihr Kopf sagte, sie solle aufstehen und weggehen, doch ihr Herz sagte ihr, sie solle sitzen bleiben, ihre würde nichts passieren. Woher konnte sie das wissen? Aber inzwischen schon das zweite mal in ihrem Leben hörte sie auf ihr Herz. In solchen Gedanken versunken, hätte sie fast nicht mitbekommen, wie ihr jemand ganz leise in's Ohr flüsterte. 'Mach die Augen auf, Liebste'. Das war alles. Wer war er? Sie wusste es noch nicht. Gleich würde sie wissen, für wen sie das alles auf sich genommen hatte. Da machte sie die Augen auf. Erst konnte sie nur 132077879_full,r,470x470.jpgUmrisse erkennen, dann gewöhnten sich ihre Augen wieder an das Licht. Sie traute ihren Augen kaum. Vielleicht sah er es ihr an, denn auf einmal fing er an, zu lachen. Das brachte sie dann völlig aus der Fassung, sie war komplett verwirrt. Warum lachte er? Als er ihr in die Augen schaute, hörte er auf zu lachen. 'Ich verstehe, dass du verwirrt bist. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, es tut mir leid. Aber ich bin froh, dich wieder bei mir zu haben.'

Er setze dieses wunderbare Lächeln auf, das sie so mochte. Sie glaubte es kaum, er war es. Sommercamp, letztes Jahr. Er war ihr von Anfang an sympatisch gewesen und sie freundeten sich an. Er wohnte nicht weit weg von ihr, deshalb sahen sie sich nach dem sommer auch öfter. Und sie verliebte sich irgendwann in ihn. Aber wie es in tragischen Geschichten immer so ist, musste er wegziehen, an dem Tag, an dem sie es ihm sagen wollte. Die beiden schrieben sich weiterhin briefe, SMS oder über icq, doch das war nicht das selbe. Sie hatte ihm nie gesagt, was sie für ihn empfindet. Und sie wusste auch nichts von seinen Gefühlen. Sie redeten lange Zeit. Als sie über so vieles geredet haben, bemerkten sie, dass es draußen schon lange dunkel war. Sie sprang auf. 'Ich müsste schon längst zu Hause sein! Meine Mutter macht sich bestimmt Sorgen!' - 'Nein, sie weiß, dass du hier bist. Sie wusste über alles bescheid. Am ersten Tag, den ich hier in der Stadt verbrachte, habe ich sie gleich besucht und ihr erzählt, was ich vor habe. Und ich kann dir garnicht oft genug danken, dass du auf dein Herz gehört hast. Komm, ich bring dich nach Hause.' Er brachte sie nach Hause. Sie wollte sich nicht verabschieden. 'Wann sehen wir uns wieder?' - 'Bald schon. Ich ruf dich an.' Mit diesen Worten wollte er sich umdrehen und gehen, doch sie hielt seine Hand fest. 'Geh nicht, geh nie.' Er nahm beide ihrer Hände in die seinen und küsste sie. Als sie ihre Augen wieder öffnete war er weg. Aber sie war glücklich.
 Weil sie auf ihr Herz gehört hat. 132077881_full,r,470x470.jpg

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